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Aktien für die Zukunftsvorsorge (4) – Wertpapier-Sparpläne

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Zuletzt haben wir gesehen: Diversifizierte Aktienportfolios sind auf längere Anlagezeiträume eine Anlage mit überschaubarem Risiko. Bislang hatten wir das am Beispiel einer Einmalanlage erläutert: für ein Wertpapierportfolio mit den Aktien des DAX, die über einen längeren Zeitraum gehalten werden. Was aber ist bei Aktien-Sparplänen zu berücksichtigen?

Nehmen wir an, Sie sind in folgender Situation:

Sie denken über einen weiteren Baustein für die Zukunftsvorsorge nach
Es geht hier also nicht um das Gesamtpaket Ihrer Zukunftsvorsorge, sondern um eine Komponente. Für das Gesamtpaket Ihrer Zukunftsvorsorge wären umfassendere Überlegungen anzustellen
Ihr Planungshorizont, also z.B. die Zeit bis zum Eintritt in den Ruhestand, beträgt mindestens 10 Jahre
Wir hatten in Teil 1 dieser Serie festgehalten, dass die Risiken von Aktien nur über längere Anlagezeiträume überschaubar sind
Aktien sind im Gesamtpaket Ihrer Zukunftsvorsorge noch nicht (maßgeblich) vertreten
Natürlich gilt auch für die Zukunftsvorsorge wie für jede Anlagestrategie: Sie sollten diversifizieren, also Ihre Zukunftsvorsorge nicht nur auf Aktien aufbauen

In dieser Situation ist sehr wahrscheinlich ein Wertpapier-Sparplan auf Aktien für Sie eine gute Wahl. Bei Wertpapier-Sparplänen legen Sie z.B. monatlich einen bestimmten Betrag an. Je nach Kreditinstitut kann der Mindestbetrag für die monatliche Anlage z.B. EUR 50 betragen. Mit diesem Betrag kaufen Sie z.B. Anteile an einem DAX-Indexfonds.

Wertpapier-Index-Fonds
Ein Wertpapierfonds ist ein Wertpapierkorb. Dieser Korb enthält unterschiedliche Wertpapiere. Für Wertpapierfonds werden Anteile herausgegeben, die von Anlegern erworben werden können. Auf diese Weise können sich Anleger auch mit kleineren Beträgen an diversifizierten Wertpapierportfolios beteiligen.

Sofern die Wertpapiere eines Börsenindex von einem Wertpapierfonds erworben werden, sprechen wir von Indexfonds. Dadurch können sich Anleger auch mit kleineren Beträgen an der Wertentwicklung von Börsenindices beteiligen.

Der Durchschnittskosten-Effekt

Stellen wir uns jetzt vor, dass wir fallende Kurse erleben. Die Aktien im DAX verlieren also überwiegend an Wert. Der gesamte Aktienkorb sinkt also im Preis. Das heißt: In diesem Fall werden aus Ihren monatlichen EUR 50 mehr Anteile am Aktienkorb erworben. Und im Fall steigender Kurse? Dann werden aus Ihrem monatlichen Anlagebetrag natürlich weniger Anteile gekauft.

Im Ergebnis relativiert sich hierdurch die Frage des richtigen Zeitpunktes für einen Aktienkauf. Wer kann schon vorher sagen, ob Aktien gerade „preiswert“ sind – weil sie demnächst steigen – oder „teuer“ – weil sie demnächst wieder sinken? Mit einem Wertpapier-Sparplan kaufen Sie jeden Monat Aktien. Sie kaufen diese Aktien damit zu einem Durchschnittskurs. Sie müssen daher nicht darüber nachdenken, ob sie gerade den richtigen Zeitpunkt für den Aktienkauf erwischen – oder eben auch nicht.

Wenn alle Aktien steigen, triffst du viele Leute, die glauben, sie seien begnadete Börsenexperten.Peter Hohl (*1941), deutscher Journalist und Verleger

Kosten des Aktienkaufs

Der Kauf von Wertpapieren ist natürlich mit Kosten verbunden. Aber diese Kosten können Sie sehr gering halten, wenn Sie die passende Form des Aktienkaufs wählen. Auch unter diesem Gesichtspunkt sind Aktien-Indexfonds die richtige Wahl. Vertrauen Sie „Finanztest“!

Finanztest“ ist ein Verbrauchermagazin der Stiftung Warentest. Dies ist – wie Sie wahrscheinlich wissen – als gemeinnützige deutsche Verbraucherorganisation die mit Abstand bekannteste Stiftung in Deutschland. Aufgrund eines staatlichen Auftrags und gefördert mit Steuermitteln untersuchen und vergleichen ihre Mitarbeiter Waren und Dienstleistungen verschiedener Anbieter.

Schließen wir also unsere Beitragsserie mit einem Auszug aus Finanztest. Er zeigt, mit welchem Ergebnis Ihrer Zukunftsvorsorge Sie rechnen dürften, wenn Sie den Finanztest-Empfehlungen folgen:

„Angenommen eine 35-Jährige hätte im Jahr 1970 schon ihr Geld nach der ausgewogenen Pantoffel-Portfolio-Methode anlegen können und sie hätte jeden Monat umge­rechnet 200 Euro auf diese Weise angespart – dann hätte sie zu ihrem Renten­eintritt ordentliche 418 000 Euro angehäuft – obwohl sie selbst nur 72 000 Euro einge­zahlt hätte. Selbst wenn sie sich dann ab 65 Jahren in Rente jeden Monat satte 1 700 Euro ausgezahlt hätte, lägen heute im Depot der 83-Jährigen immer noch fast 100 000 Euro. Ein gutes Geschäft.“

Dem ist nichts hinzuzufügen. Ich meine: Die wenigen Euros für den Download des unten verlinkten Finanztest-Artikels sollten Sie investieren! Mehr als in diesem Artikel steht, brauchen Sie nicht über den Aktien-Baustein in Ihrer Zukunftsvorsorge zu wissen!

Links und Materialien

Den erwähnten Finanztest-Artikel können Sie kaufen. Schauen Sie hier…

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